Einladung zur Frühjahrsstaffel:

Nützt es dem Volk, betrogen zu werden? 

Zwei Fragen, drei Sprachen, dreißig Antworten

 

Die Königsfrage

 „Kann es für die Bevölkerung nützlich sein, getäuscht zu werden?“ Auf diese Frage wollen wir mit unseren Gästen eine Antwort finden: Nicht in Form diffuser Meinungen oder moralischer Schnellschüsse, sondern auf der Grundlage von Argumenten, die Menschen aus ganz Europa auf dem Zenit der Aufklärung sowohl pro als auch contra entwickelt haben.

Was nämlich wie ein Echo auf die gegenwärtige Krise der Demokratie anmutet, ist tatsächlich die Reformulierung einer Preisaufgabe, die die Königliche Academie der Wissenschaften 1780 auf Befehl Friedrichs II. von Preußen gestellt hat. Die Themenvorgabe war ein beispielloser Eingriff, bei dem einiges auf dem Spiel stand: Für die Akademiemitglieder die Freiheit, dem eigenen Erkenntnisinteresse zu folgen, für das Publikum die Freiheit zu „räsonieren“ - einschließlich der Option, zu einem verneinenden Ergebnis zu gelangen. Die Frage traf ins Zentrum der Aufklärung selbst.

 

Ein partizipatives Format

Preisaufgaben waren seit dem 17. Jahrhundert ein wirksames Instrument, wissenschaftliche Debatten über Standes- und Landesgrenzen hinaus zu fördern. Ausgeschrieben wurden sie meist europaweit, und da die Einreichung der Antworten auch auf Französisch und Deutsch möglich war, stand der Wettbewerb zudem Frauen offen, die von den Universitäten ausgeschlossen und des Lateinischen als Wissenschaftssprache meist nicht mächtig waren.

Die Akten zu dieser berühmten Preisaufgabe, darunter die ausgezeichneten, die belobigten und die wegen Formfehlern disqualifizierten Beiträge, die Korrespondenz des Königs im Vorfeld und die einschlägigen Sitzungsprotokolle, werden heute im Archiv der Akademie aufbewahrt. 

Im 325. Jahr des Bestehens der Akademie eröffnet die Frühjahrsstaffel des Schülerlabors den Zugang zu diesem erstrangigen kultur- und wissensgeschichtlichen Schatz. Sie gibt einen Einblick, wie Geisteswissenschaftler mit diesen Materialien arbeiten, technisch-methodisch ebenso wie inhaltlich. Ziel ist eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit den alten Antworten auf eine aktuelle Frage.

 

Zielgruppen 

Aus diesem Grund setzt die Reihe auf die unterschiedlichen Kompetenzen, Vorkenntnisse und Interessen ihrer Adressatinnen und Adressaten und lädt (Leistungs-) Kurse v.a. der folgenden Unterrichtsfächer zur Teilnahme ein: Geschichte, Philosophie, Latein, Politik/politische Bildung, Französisch und Deutsch. Je nach Gruppengröße und Buchungslage stellen wir gerne auch schul- und fächerübergreifende Teams zusammen.

 

Termine 

Dienstag, 13. Mai

Donnerstag, 22. Mai

Montag, 2. Juni

Freitag, 6. Juni 

Donnerstag, 19. Juni

Freitag, 27. Juni

Mittwoch, 2. Juli

Freitag, 4. Juli

Montag, 7. Juli

Dienstag, 15. Juli

 

Veranstaltungsdauer

jeweils 09.00-13.00 Uhr

 

Veranstaltungsort 

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin 

 

Anmeldung

ab 10. März per Email unter schuelerlabor@bbaw.de 

Die Buchung richtet sich nach der Reihenfolge des Eingangs der Nachricht. Bitte geben Sie bei der Anmeldung das Unterrichtsfach und die Teilnehmerzahl an und nennen Sie ein alternatives Datum für den Fall, dass Ihr „Wunschtermin“ bereits vergeben ist.