Die Vorlesungsreihe beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen und Fragestellungen der Technikwissenschaften. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an Berliner Schulen. Ziel der Veranstaltung ist es, für die technikwissenschaftliche Forschung zu begeistern.
Experten und Expertinnen veranschaulichen in kurzen Beiträgen innovative Technologien und stellen sich im Anschluss den Fragen der Schülerinnen und Schüler. In der Diskussion sollen vor allem auch gesellschaftliche Dimensionen der Technikforschungen zur Debatte stehen. Risiken und Chancen technischer Innovationen kommen so gleichermaßen zur Sprache.
Können Ingenieur:innen die Zukunft retten? Gase wie Kohlendioxid (CO2) oder Methan werden auch ohne menschliches Zutun ständig freigesetzt. Sie sorgen für einen natürlichen Treibhauseffekt, der die mittlere globale Lufttemperatur um circa 30 °C erhöht und damit menschliches Leben auf dem Planeten Erde erst ermöglicht. Seit Beginn der industriellen Revolution ist der Ausstoß von Treibhausgasen jedoch kontinuierlich angestiegen, und wir beobachten eine besorgniserregende Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur. CO2 entsteht nicht nur bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern z. B. auch bei der Gewinnung und Verarbeitung aller Werkstoffe, die in unterschiedlichsten Industrie- und Wirtschaftsbranchen (Automobilindustrie, Bauindustrie, chemisch-pharmazeutische Industrie, Elektroindustrie, Ernährungsindustrie, Transportindustrie, Windenergieindustrie etc.) genutzt werden. Berechnungen zeigen, dass circa 80 bis 85 % des Energiebedarfs und damit auch der menschengemachten CO2-Emissionen nicht während der Nutzung von Produkten, sondern durch die Erzeugung und Erstverarbeitung der benötigten Materialien verursacht werden. Um einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion der Emissionen und zur Ressourcenschonung zu leisten, muss somit die Neuproduktion von Werkstoffen und Materialien reduziert werden. Produkte der Zukunft müssen zudem langlebiger sein sowie aus weniger Material und bevorzugt aus Kreislaufmaterial gefertigt werden. Gleichzeitig müssen Fertigungsprozesse neu gedacht werden, um eine energiesparendere Produktion zu ermöglichen. Dies sind Aufgaben für Ingenieurinnen und Ingenieure. Der Vortrag wird die Zusammenhänge zwischen Energieaufwendungen zur Erzeugung und Verarbeitung von Werkstoffen und den damit verbundenen CO2-Emissionen anhand von Beispielen erläutern und aufzeigen, wie die Produktionstechnik wesentliche Beiträge zur Lösung aktueller Probleme und damit zur Sicherstellung einer lebenswerten Zukunft leisten kann.
Donnerstag, 27.11.2025, 18:00 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Einstein-Saal
Marion Merklein
Akademiemitglied
Lehrstuhl für Fertigungstechnologie,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Hans Jürgen Maier
Akademiemitglied
Institut für Werkstoffkunde, Leibniz Universität Hannover
Moderation
Isabella Hermann
Stiftung Zukunft Berlin