Geisteswerkstatt 2010

Vom 21. bis zum 25. Juni 2010 richtete die Akademie die „GeistesWERKstatt“ zum zweiten Mal aus. Unter dem Titel „Mein Genom und ich“ wandte sie sich den anthropologischen, theologischen, rechtlichen und ästhetischen Folgen des biotechnologischen Fortschritts und damit Fragen wie den folgenden zu: Wenn es dem Menschen seit der griechischen Antike aufgegeben ist, „sich selbst zu erkennen“, was trägt dann die Einsicht in die Abfolge der Basenpaare unserer DNA zu unserem Selbstverständnis bei? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für philosophische Konzepte wie Identität und Person, Autonomie und Verantwortung? Und welche Veränderungen erfahren im Zeitalter der Genomforschung traditionelle Formen der Selbstbefragung und –darstellung wie das Autoporträt?
Da die Teilnehmer sich überwiegend aus Leistungskursen geisteswissenschaftlicher Fächer rekrutierten, ging es zu Beginn der Woche zunächst um die Vermittlung der erforderlichen biologisch-medizinischen Basiskenntnisse. Diese Workshops wurden von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik in Dahlem, des Gläsernen Labors (Campus Berlin-Buch) und des NatLab der Freien Universität Berlin geleitet und fanden auch in den Räumlichkeiten dieser Institute statt. Für die Leitung der übrigen, im engeren Sinne geisteswissenschaftlichen bzw. interdisziplinären Workshops wurden sowohl externe Wissenschaftler (u. a. vom Nationalen Ethikrat und vom Otto-Suhr-Institut der FU) als auch wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Interdisziplinären Arbeitsgruppen der Akademie gewonnen.
Das gegenüber dem Vorjahr noch umfangreichere Programm konnte nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch mit einer gewissen Vielfalt aufwarten, indem neben „klassischen“ Veranstaltungsformen wie dem Seminar u. a. ein Planspiel (zum Gentechnik-Einsatz bei Pflanzen) und ein Kunstprojekt (zum Thema Affe-Mensch-Hybriden) angeboten wurden.

Schulische Kooperationspartner der GeistesWERKstatt 2010 waren die folgenden elf Berliner Gymnasien: